Wichtig in dieser Altersgruppe ist, die Kinder an und ernst zu nehmen und mit ihnen Konzepte der Gegenwehr zu erarbeiten. Mit unseren Präventionsangeboten vermitteln wir ihnen altersangemessen Wissen und zeigen ihnen Handlungsmöglichkeiten, damit sie in der Lage sind, in grenzverletzenden Situationen kompetent zu reagieren.

Der Schutz von Kindern vor Gewalt braucht kompetente Erwachsene: Eltern und Fachkräfte. Allein kann sich ein kleines oder auch größeres Kind nicht ausreichend schützen. Es benötigt aufmerksame, dem Kind gegenüber feinfühlige und respektvolle Erwachsene, die ihm nicht zumuten, sich in Gefahren allein zu schützen. „Wehr dich!“ reicht nicht, wenn das Kind nicht lernt, wie dies effektiv und fair funktionieren kann und wann es andernfalls eine Eskalation riskiert, deren Folgen es niemals abschätzen, geschweige denn vermeiden kann.

Aber das Kind kann frühzeitig lernen und üben, sich Unterstützung und Hilfe durch ErzieherInnen und FreundInnen zu holen. „Petzen“ ist hier erlaubt und erwünscht! Kinder, die etwas beobachten, wahrnehmen oder hören, was ihnen komisch vorkommt, petzen nicht. Anweisungen wie „Klärt das unter euch“ oder „Man redet nicht über andere“ bergen die Gefahr, Notlagen bei Kindern zu übersehen.

Bewusstes Grenztraining

In spielerischer Form können Kinder lernen, Grenzen und Grenzverletzungen wahrzunehmen und dann auf Abstand zu gehen und Stopps zu setzen. Der Umgang mit Grenzen ist eine Schlüsselthematik für Kinder wie Eltern und ErzieherInnen. Er ist bedeutsam unter Gleichaltrigen, wie auch in der Familie oder zwischen Kind und Umfeld sowie im Kontakt mit dem gefürchteten „Fremden“.

Ein Kind, das gelernt hat, ein sicheres und stabiles Gefühl für seine körperlichen und persönlichen Grenzen, seinen persönlichen Nahbereich, zu entwickeln und das gleichzeitig diese Grenzen, diesen Nahbereich bei anderen Menschen wahrnehmen und respektieren kann, läuft weniger Gefahr, in eskalative Gewalt- und Missbrauchssituationen verstrickt zu werden.

Schutz vor Gewalt kann erst entstehen, wenn warnende Empfindungen als Alarmsignale einer drohenden oder eingetretenen Grenzverletzung wahrgenommen und ernst genommen werden können – vom Kind selbst, von seinen Eltern und seinen ErzieherInnen. Die nächsten Schritte zur sicheren Hilfe können dann geübt und gebahnt werden.

Schon mit kleinen Kindern kann man dies trainieren – ebenso mit seinen Eltern und zuständigen Fachkräften. Wir tun dies regelmäßig auf Anfrage aus den Kitas und Horten. Wir empfehlen bei den Trainings die gleichzeitige Nutzung unserer Fortbildungs- und Elternprogramme, um die Effektivität zu steigern und den sicheren Schutz durch die Ebene der Erwachsenen zu garantieren.

  • „groß & stark“– Kinder stärken mit allen Sinnen, spielerisch die Eigenwahrnehmung fördern und zum Ausdruck bringen
  • „Wenn ich wütend bin…“– Gefühle erkennen, benennen und damit umgehen lernen,
    Spiel und Theater zum Thema Umgang mit Gefühlen
  • „Nein sagen“– und was tue ich, wenn ich nicht gehört werde, Übungen zum Hilfe-holen

Erzählgeschichte „Wir sagen Bescheid!“

„Wir sagen Bescheid!“ ist eine Erzählgeschichte in Bildern mit Elementen unseres präventiven Schattentheaters. Das Präventionsprogramm bietet Kindern im Alter von 5 bis 7 Jahren die Möglichkeit, frühzeitig zu lernen, wie sie selbst mit Konflikten, Belästigungen, Bedrohungen und Gewalt erfolgreich umgehen können.

Nähere Informationen finden Sie hier.