Herzlichen Glückwunsch STIBB e. V. – 30 Jahre Kinderschutz in Kleinmachnow
Im April 1993 eröffnete in Kleinmachnow das Sozial-Therapeutische Institut Berlin-Brandenburg – STIBB e. V. – als erstes Beratungs- und Hilfezentrum für Kinderschutz und Opferhilfe. Begonnen wurde hier mit einem Kinderschutzprojekt, das vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, der Landeshauptstadt Potsdam und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark von Anfang an gefördert wird.
In Kleinmachnow fand sich am Zehlendorfer Damm ein Haus, das gemietet wurde. „Das haben wir damals in Windeseile saniert und 25 Jahre genutzt“, erinnert sich Institutsleiterin Annelie Dunand. Als das Haus 2018 verkauft wurde, fand sich am Driftkamp 10 ein neues Quartier. Von dort aus wird die inzwischen 30-jährige Kinderschutzarbeit für die Kommune, den Landkreis, die Landeshauptstadt und darüber hinaus – soweit möglich – für das ganze Land Brandenburg organisiert.
Institutsleiterin A. Dunand
„Inzwischen konnten wir über 18.500 Kinder, Jugendliche und deren Familien beraten und unterstützen sowie über 78.000 Stunden präventive Arbeit in Schulen, Horten, Kitas und anderen Einrichtungen leisten“, berichtet Frau Dunand. „Wir sind Kleinmachnow und allen Förderern und Unterstützern sehr dankbar, dass sie es uns ermöglicht haben, gemeinsam für besseren Schutz, Sicherheit und Stabilität der Kinder, Jugendlichen und Familien hier vor Ort und landesweit in Brandenburg zu sorgen“, betont die Institutsleiterin. Inzwischen konnte sie mit ihrem Team ein differenziertes Hilfeangebot entwickeln. Dieses umfasst sowohl präventive Aufgaben, Erziehungs- und Familienberatung, die Opferhilfe, die offene Kinder- und Jugendarbeit, Gewaltprävention für Schule und Kita als auch die Qualifizierung für die Fachkräfte der Jugendhilfe und ihre Netzwerkpartner.
Im Zentrum steht das Kind
Im Zentrum der Kinderschutzarbeit steht beim STIBB e. V. das Kind mit seinen sozialen Bedürfnissen. Eltern, Familien und bei Bedarf auch das kindliche Umfeld finden hier Beratung, Hilfe und Orientierung bei Fragen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt und Übergriffen an und unter Kindern. Das STIBB-Team leistet psychologische und pädagogische Beratung bei Erziehungsfragen sowie bei familiären und sozialen Problemen in Familien. Im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Kleinmachnow werden zudem sozialen Kompetenzen, Selbstschutz und Selbstwirksamkeit der Mädchen und Jungen gefördert.
Unterstützt vom Justizministerium, zählt auch der Opferschutz seit fast 20 Jahren zum Spektrum der vielfältigen Aufgaben des STIBB. Das Projekt ermöglicht es, kindliche Opferzeugen und deren Angehörige bei Strafverfahren wegen Sexualdelikten stärkend und stützend zu begleiten. Im Rahmen von Fachberatung, Schulung und Wissensvermittlung werden auch Erwachsene eingebunden, die als Bezugspersonen und Fachkräfte mit Kindern in Kontakt stehen oder für diese verantwortlich sind, damit Hilfe suchende Kinder umgehend Gehör und Hilfe finden, wenn sie dieser bedürfen.
Ziel ist es, Kinder und Eltern so früh wie möglich zu erreichen, um sie für den Schutz vor Bedrohung und Gefährdung zu sensibilisieren und eigene Handlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel das Hilfe holen, zu vermitteln. Die STIBB-Beratungsangebote sind stets am jeweiligen Bedarf orientiert und werden im Zusammenwirken mit den Hilfesuchenden realisiert.
Nachhaltige Prävention und Intervention überträgt nicht den Kindern die Hauptverantwortung für die Vorbeugung und Abwendung von Gewalt und Kindesmissbrauch, sondern unterstützt die jungen Menschen in ihrem Recht auf Schutz, Unversehrtheit und Beistand. Sie befähigt die Erwachsenen, die sozialen Bedürfnisse der Kinder nach Beachtung, Anerkennung und Wertschätzung stärker wahrzunehmen und die Kinder in ihrer autonomen Entwicklung zu fördern.
© Stibb e. V.
Erreichbar ist der STIBB e. V. telefonisch unter Tel. +49 33203 22674 oder über die Homepage www.stibbev.de. An jedem 2. Dienstag eines Monats wird von 14 bis 16 Uhr auch eine Sprechstunde im Rathaus Kleinmachnow (Sitzungsraum 2, 3. Etage) angeboten.