Prävention

Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Schutz, Geborgenheit, Förderung, Stärkung und aktive Teilhabe, heißt es in der UN-Kinderschutzkonvention. Diese Rechte gilt es bekannt zu machen und präventiv zu sichern. Den Schutz der Mädchen und Jungen zu verbessern ist unser Anliegen und unsere Aufgabe. Je früher und kooperativer wir gemeinsam Präventionsangebote realisieren können, desto effektiver und nachhaltiger kann der Kinderschutz verbessert werden.

Das Kind ins Zentrum der Hilfen zu stellen und sein Umfeld zu befähigen, seinen Bedürfnissen und Unterstützungswünschen zu entsprechen sowie ein positives Aufwachsen zu sichern, gehört zu unseren Leitgedanken in der Kinderschutzarbeit. Kinder und Jugendliche da abzuholen, wo sie stehen, bedarf der Bereitschaft zur Kontaktaufnahme mit Familien, Institutionen und allen Professionen, die für Minderjährige zuständig sind. Dazu gehören u. a. Schulen, Horte, Kitas und Freizeiteinrichtungen. Diese für das gemeinsame Ziel zu motivieren, den Schutz der Mädchen und Jungen zu verbessern, ist unser aller Aufgabe.

Eltern sind in unserer Kinderschutzarbeit immer von entscheidender Bedeutung, so auch in der Prävention. Sie sind für uns wichtige Ansprechpartner und Multiplikatoren, um die Kinder vor Beeinträchtigungen, Gefahren und Schädigungen zu schützen. Als Eltern tragen sie ein großes Maß an Verantwortung für die Sicherheit und den Schutz ihrer Kinder, wozu wir Information und Orientierung bieten können. Zu den zentralen Aufgaben unserer Berater*innen für Kinderschutz gehören die Sensibilisierung für die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und Jugendlichen und die Realisierung ihrer Teilhabe und Beteiligung in allen Belangen, die sie betreffen. Gerne möchten wir die Eltern selbst als „Kinderschützer“ aktivieren und auch für Ihr Wohl mit Sorge tragen.

Vernetzter KinderschutzIn den komplexen Problemfeldern der Gewalt an Kindern, wie z. B. der emotionalen Vernachlässigung, der physischen und psychischen Misshandlung, des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Gewalt unter Kindern und Jugendlichen (Mobbing, Bullying, Handygewalt, Grenzverletzungen und sexualisierte Übergriffe unter Kindern) unterstützen wir die jungen Menschen, ihre Eltern und die zuständigen Fachkräfte bei der Klärung und Aufarbeitung der Konflikte.

Prävention ist ein fortwährendes Thema, das nur in Kooperation mit den Kindern, Eltern und verantwortlichen Fachkräften zukunftsorientiert realisiert werden kann. Der Schutz von Kindern ist ein gemeinsames Anliegen. Je früher und kooperativer wir gemeinsam Präventionsangebote realisieren können, desto effektiver und nachhaltiger kann der Kinderschutz verbessert werden.

Unsere Präventionsprogramme 

Unsere Präventionsprogramme gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch wurden von den MitarbeiterInnen im STIBB selbst entwickelt. Die Angebote können entsprechend dem Bedarf der jeweiligen Institutionen, Zielgruppen und Aufgabenstellungen unterschiedlich zusammengestellt und mit den Fachkräften der Schulen und Kindertageseinrichtungen geplant sowie gemeinsam umgesetzt werden.

Was ist das Besondere unserer Prävention gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch?

Wir erreichen Kinder sehr früh, um

  • Selbstwahrnehmung, Selbstschutz und Gegenwehr zu üben
  • altersangemessenes Wissen über Grenzsetzung und Hilfeholen zu vermitteln
  • Kinder in ihrer Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit zu stärken
  • die Wahrnehmung von Gefühlen und das Benennen von Wünschen zu fördern
  • Handlungskompetenzen mit unangenehmen Situationen zu vermitteln
  • den Erwerb von sozialen, emotionalen und medialen Kompetenzen zu fördern
  • Erwachsene zu befähigen, kindliche Bedürfnisse zu beachten und zu schützen

Das STIBB bietet Kindern, Eltern, Fachkräften, Einrichtungen:

  • Trainings für Kinder (Schutz vor Gefahren durch Ältere und Erwachsene, Vermeidung bzw. Abbau von Gewalt unter Kindern)
  • Elternabende, -vorträge, -gespräche, -projekte zu Gefahren der Gewalt gegen Kinder und der Gewalt unter Kindern, z. B. „Weichen stellen gegen Gewalt“, „Gegen sexuelle Gewalt an Kindern“; „Aktion faire Kita/Hort“ u.a.m.
  • Fortbildung und Fachgespräche für die Einrichtung (Fachinformation und Fachberatung zu Erscheinungsformen der Gewalt, Täterstrategien bei sexueller Gewalt gegen Kinder, Macht-Ohnmacht-Dynamiken unter Kindern)
  • Begleitung und Kooperation als insoweit erfahrene Fachkräfte in Kinderschutzfällen nach § 8a (KICK) des KJHG
  • Kita- und Hortcoaching
  • Brückenfunktion zu und Kooperation mit vernetzten Helfersystemen und Partnern (Ärzte, Erziehungsberatung, Jugendamt, Polizei, Justiz, Opferhilfe)
  • Kinderschutzorientierte, gewaltpräventive Angebote, die gleichzeitig auf mehreren Ebenen stattfinden
  • selbstschützende Kompetenzentwicklung der Kinder und Fairnessorientierung
  • Qualifizierung und Beratung der Fachkräfte zur gewaltpräventiven Arbeit mit den Kindern und zur Kooperation mit den Eltern
  • Förderung der Elternmitarbeit an konkreten Präventionsvorhaben

Alle Präventionsangebote werden stets von 2 Fachkräften (PsychologInnen / SozialpädagogInnen/ PädagogInnen) durchgeführt.

Details zu unseren Präventionsprogrammen finden Sie unter Übersicht Präventionsangebote.